Wikipedia
bietet oberflächlich immense Vorteile bei der Suche nach
Informationen. Blitzschnell und von zu Hause aus kann eine
unbeschreiblich große Anzahl von auf den ersten Blick qualitativ
hochwertigen Artikeln zugegriffen werden. Jedoch ist die grundlegende
Funktionsweise von Wikipedia seine größte Stärke, gleichzeitig
jedoch auch eine Schwäche: Eine Vielzahl an Beitragenden kann
Artikel jederzeit ändern, was zum einen zur Behebung von falschen
Daten und Fakten, andererseits jedoch auch zum Vandalismus (vor allem
in den Anfangstagen Wikipedias) genutzt wird. Inzwischen wird jedoch
jede Änderung rigoros unter die Lupe genommen, der Kreis der
Beitragenden verkleinerte sich. Hier findet eine andere Art von peer
review statt: Der Beitrag wird nicht nur von anderen Contributors vom
Fach inspiziert, sondern auch von Laien, welche mitunter mit
Halbwissen den daraus resultierenden Dialog verwässern. Andererseits
können „abgesegnete“ Änderungen schnell und ohne großen
Aufwand durchgeführt werden – der Artikel „lebt“ und ist unter
ständiger Bearbeitung. Dies hat nun allerdings den Nachteil, dass
ein Zitat, welches den Stand eines Artikels von vor einigen Jahren,
Monaten oder gar nur Wochen berücksichtigt, möglicherweise aufgrund
der stetigen Änderungen am Artikel nicht mehr nachvollziehbar ist.
Hierbei würden nur Archivierungsprojekte wie etwa die Wayback
Machine helfen, welche aber in einer ewigen Beta-Phase feststeckt und
deshalb nicht unbedingt als zuverlässig zu betrachten ist.
Der
große Vorteil von Wikipedia für Forschungsarbeiten (insbesondere
für Schüler und Studierende) ist meiner Meinung nach die
Kompaktheit der Artikel, welche einen Überblick über ein bestimmtes
Thema ermöglichen, mittels Verlinkung einzelner Schlagworte weitere
Informationen anbieten und (dies ist der wichtigste Punkt) eine
Auswahl von Fachliteratur vorschlägt, mit der sich wiederum mittels
des traditionellen Mediums Buch weiter Forschungen anstellen lassen.
Wikipedia selbst würde ich nicht in einer Forschungsarbeit zitieren,
schon allein, weil der allgemeine Tenor immer noch ablehnend
gegenüber solch einer Praxis ist – sie ist jedoch ein guter
Startpunkt für selbe Arbeit.
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